Restrukturierung sprachlicher Repertoires von KongolesInnen in Lothringen - Normandie Université Accéder directement au contenu
Communication Dans Un Congrès Année : 2018

Restrukturierung sprachlicher Repertoires von KongolesInnen in Lothringen

Résumé

Als Teil der dritten Migrationswelle seit den 1980er Jahren stellen die MigrantInnen aus der Republik Kongo (RK) aufgrund der höchsten Alphabetisierungsrate im frankophonen Afrika und der direkten kolonialen Verbindung zu Frankreich einen besonderen Forschungsgegenstand dar. Obwohl sich Arbeiten über den Zusammenhang von Sprache und Migration in den letzten beiden Jahrzehnten mehrten, ist die Mehrsprachigkeit subsaharischer MigrantInnen kaum erforscht. In Lothringen haben sich seit der Unabhängigkeit der RK mehrere Generationen von MigrantInnen entweder aufgrund von politischer und ökonomischer Verschlechterung der Lebenssituationen oder zur Fortführung ihrer Studien in den Universitätsstädten Nancy und Metz sowie deren Vororten niedergelassen. Bei ihrer Ankunft verfügen sie über mehrsprachige Repertoires, die neben Französisch Kenntnisse in einer kongolesischen Nationalsprache aufweisen und darüber hinaus Kompetenzen in der zweiten Nationalsprache und / oder in kongolesischen Vernakularsprachen beinhalten. Der Vortrag wird erste Ergebnisse des derzeit in einer Cotutelle zwischen Frankfurt und Rouen durchgeführten Dissertationsprojekts vorstellen, das erforscht, wie die MigrantInnen aus der RK die Migration ebenso wie die neue Lebenswelt erleben und welche Auswirkungen diese Erfahrungen auf ihre sprachlichen Repertoires haben. Dabei wird erörtert, wie sich ihre sprachlichen Repertoires in der Migration verändern, welche Prozesse der Restrukturierung sich erkennen lassen und welche unterschiedlichen Szenarien des Sprachausbaus sich daraus innerhalb der ‚Gemeinschaft‘ ableiten lassen. Schließlich wird diskutiert, welche sprachlichen Erfahrungen aus Prozessen von Integration und Partizipation in der Gesellschaft Frankreichs in die Sprachbiographien gelangen. Den Korpus des Projekts bilden die Daten, die im Rahmen zweier ethnographischer Forschungen in Lothringen sowie der RK erhoben und in der Folge aufbereitet wurden. Gespräche mit 15 MigrantInnen wurden mit einem für die Forschungsfrage und mündliches Französisch eigens adaptiertem GAT transkribiert, dabei im Sinne einer grounded theory kategorisiert und schließlich zusammen mit den im Forschungstagebuch gesammelten Daten einer Diskursanalyse unterzogen, die es auch erlaubt linguistische Analysen zu integrieren.
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Dates et versions

hal-02371900 , version 1 (20-11-2019)

Identifiants

  • HAL Id : hal-02371900 , version 1

Citer

Peter Reimer. Restrukturierung sprachlicher Repertoires von KongolesInnen in Lothringen. XXXIV. Forum Junge Romanistik,« Interaktion(en): Brüche, Spuren, Konstruktionen », Universität Mannheim, Mar 2018, Mannheim, Germany. ⟨hal-02371900⟩
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